Donnerstag, 21. August 2014

[Gehört] Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker von David Wong


Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker
Autor: David Wong
Genre: Horror
Format: Hörbuch, ca. 15 Stunden
Verlag: Argon Hörbuch
Sprecher: Martin Baltscheit
Preis: ab 9.99 €




Wir kennen sie alle und wahrscheinlich lieben wir sie auch: die stöhnenden, schlurfenden Zeitgenossen die aus ihren Gräbern aufsteigen und uns Lebenden die Hölle auf Erden bescheren, kurz: Zombies. Was aber, wenn dieses berühmte Zombie-Virus seinen Ursprung in heimtückischen (und zugleich ekelhaften) Spinnenkreaturen hat, die sich in unseren Köpfen einnisten, unsere Körper modifizieren und uns zu wandelnden Menschenfressern machen? Was wenn diese bösartigen Viecher sogar noch unsichtbar sind und zwei weniger helle Kleinstadt-Trottel die letzte Hoffnung in Sachen Menschheit sind? Das erfahrt Ihr in diesem Buch.

Klingt verrückt? Das ist es auch, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass es so verrückt wird wie es letztendlich geworden ist! David Wong punktet schon nach nur wenigen gelesenen Seiten mit einem total abgedrehten Stil, irren Charakteren und der Tatsache, dass "er selbst" der Protagonist in diesem Buch ist. Es ist sozusagen eine Art Erlebnisbericht, den wir hier serviert bekommen, aber es wird auch immer mal wieder aus anderen Perspektiven erzählt, nämlich der von John - seinem Kumpel - und der von Amy - Davids Freundin. Dem Ganzen wird ein Hauch Dramatik verliehen, indem die Kapitelüberschriften ein rückwärts zählender Countdown zum nächsten großen "Checkpoint" sind.

Ich habe das Buch als "Horror" klassifiziert, denn es fliegen jede Menge Leichenteile durch die Gegend, es gibt viel Blut und ekelhafte Krabbelviecher, mit Waffen wird nicht zimperlich umgegangen und manche Stellen haben einem tatsächlich das Blut in den Adern gefrieren lassen. Aber eigentlich ist dieses Buch ganz großer Quark und Irrsinn in einem, was den Horrorfaktor dann schon gewaltig schmälert. Ich kann es gar nicht alles aufzählen, was alles an wahnwitzigen Dingen geschieht, denn das würde zum einen den Spaß nehmen und zum anderen würdet Ihr mich wahrscheinlich für verrückt erklären. Man muss diese Geschichte tatsächlich selbst gelesen haben, um zu verstehen welcher herrlich abgedrehte Charme es umgibt, das lässt sich nicht in Worte fassen.

David, John, Amy und der Superhund Molly stürzen von einem Chaos in das nächste und lassen dabei kein einziges Zombie-Splatterfilm-Klischee aus. Amy schlägt sich an einer Stelle mit Hipstern herum, die sich jahrelang mit Videospielen auf die Zombieapokalypse vorbereitet haben, John trifft auf bewaffnete Hinterwäldler, die natürlich ebenfalls bestens vorbereitet sind und bei David ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Man wird von einem ständigen Grinsen im Gesicht begleitet, gelegentliche Lachanfälle haben das Hören in der Öffentlichkeit massiv erschwert.

Was den Sprecher angeht, muss ich unbedingt mal ein dickes Lob loswerden. Martin Baltscheit trägt massiv dazu bei, dass meine Lachmuskeln hier einiges zu tun hatten und verleiht den Charakteren herrlich verrückte Lebendigkeit allein mit seiner Stimme. 


"Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker" ist weder Fisch noch Fleisch - es ist Spinne. Ich denke, das trifft den verrückten Charakter des Buches sehr gut und ich kann nur eine absolute Empfehlung an alle Horrorfans rausgeben, die auch gerne mal lachen. 




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